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Erfahrungsberichte

Reiseübelkeit:
Pudeldame Byra von Frau M. aus H. litt unter Reiseübelkeit, d.h. sie konnte nicht Auto fahren ohne zu sabbern oder sich zu übergeben. Frau M. lernte in einem Wochenendseminar u.a. die Ohrarbeit kennen. Einige Wochen nach dem Seminar erhielt ich einen Anruf, dass Byra jetzt ohne Probleme im Auto sogar bis an die Nordsee fahren konnte. Frau M. hatte über mehrere Tage regelmäßig vor und während der Autofahrt Byras Ohren gettoucht (als Beifahrerin !).

Probleme bei der Körperpflege:
Barney, Grosser Münsterländer, war nach vielfachen Tierheimaufenthalten und mehreren Besitzerwechseln bei Frau T. in B. gelandet. 2 Jahre jung, voller Tatendrang bis hektisch, sehr kaubedürftig und nicht willens, sich die nötige Körperpflege gefallen zu lassen. Kämmen und Haarfilz wegschneiden waren nicht möglich: er suchte das Weite: In mehreren Einzelstunden gewöhnten wir ihn an sanfte Berührungen am ganzen Körper, an die Ohr- und Maularbeit, sanftes bis festes Haargleiten, um ihn an „ziepende“ Haare beim Kämmen zu gewöhnen und an die Berührung verschiedenster Kämme, Bürsten, Scheren an seinem Körper. Auch mit einer Schere kann man TTouches ausführen oder die Schere während des wohltuenden TTouchens dabeihaben. Nach und nach ließ er sich bürsten mit wenig Druck, sehr vorsichtig kämmen und sogar Stück für Stück die verfilzten Haarbüschel hinter den Ohren wegschneiden. Weiterhin legte er sich bald bereitwillig auf die Seite, um sich entspannen zu lassen und konnte in allzu hektischen Augenblicken mit einigen ZickZacks oder Wolkenleopard-TTouches beruhigt werden.

Geräuschempfindlichkeit:
Eine kleine Münsterländerhündin litt nach einem Umzug vom Land in die Stadt sehr unter den dortigen LKW-Geräuschen. Musste sie dicht an einer von LKW's stark befahrenen Straße entlanggehen, tat sie dies mit unter den Bauch geklemmter Rute, geduckter Körperhaltung, angelegten Ohren und so schnell wie irgend möglich. Hier wandte die Besitzerin nach einem Seminarbesuch neben verschiedenen TTouches vor allem die Bandagen sehr erfolgreich an. „Eingewickelt“ in eine blaue Bandage, fühlte die Hündin sich viel sicherer und lernte in kurzer Zeit ruhig und langsam in aufrechter Haltung vorbeifahrende LKW's zu ertragen.

Hilfe bei Anfallsleiden:
Die Besitzerin von Dina, einer 8-jährigen Malinoishündin, rief mich an, um sich zu einem TTouch-Seminar anzumelden. Vor etwa 5 Jahren hatten wir mit Dina ein wenig Einzelarbeit gemacht bis ein Umzug unsere Wege trennte. Jetzt ging es der Hündin körperlich sehr schlecht: sie hat Spondylose, ein stark vergrössertes Herz und leidet an wiederkehrenden Anfällen, bei denen sie taumelt, zittert, Atemnot hat, die Augen verdreht, kotet und uriniert bis sie umfällt. Der Tierarzt hat die Besitzerin mehrfach mit der Hündin zum Sterben nach Hause geschickt. Laut Aussage der Besitzerin konnte diese ihren Hund mit den wenigen TTouch-Griffen, die sie noch beherrschte, aus den Anfällen zurückholen, dafür sorgen, dass sie nicht mehr panisch und wieder ansprechbar wurde. Frau G. glaubt fest daran, dass sie ihrer Hündin mit TTouch das leben retten kann: sie streicht sanft den ganzen Körper aus, arbeitet an den Ohren und bedeckt den ganzen Körper mit 1¼-Kreisen. Außerdem muß sie nicht tatenlos neben ihrem leidenden Hund sitzen, sondern kann aktiv mitarbeiten.

Unverträgliche Kaninchen:
Der langjährige Partner einer unserer Häsinnen war gestorben und sie sollte nicht alleine bleiben. Also besorgten wir ein 8 Wochen altes Böckchen. Die Dame wollte nichts von ihm wissen, biss und knurrte; auch auf fremdem Territorium. Wir hielten die beiden vorerst getrennt. Die Häsin wickelte ich regelmäßig in ein Handtuch (sie biss auch mich) und machte am ganzen Körper TTouches. Maularbeit war anfangs nicht möglich ohne gebissen zu werden, wurde aber zusehends besser. Nach und nach lernte sie den TTouch zu genießen, ließ sich das Maul ttouchen und kam nicht mehr aggressiv knurrend auf mich zu, wenn ich ihren Stall betrat. Einige Wochen später brachte ich Häsin und Bock auf für beide fremdem Gelände wieder zusammen: die Häsin ttouchend auf meinem Schoß, den Kleinen frei laufend. Es gab ein Begrüssungsschnuppern und mehr nicht. Ich liess die Häsin ebenfalls laufen. Sie knurrte nicht, lief interessiert hinter ihm her, hielt auch Abstand, beschnupperte ihn und zeigte keinerlei Aggressionen mehr. Seit diesem Tag lagen die beiden dicht aneinander gekuschelt in ihrem Käfig und genossen die Nähe des anderen.

Hyperaktivität:
Hallo Sabine,
wir haben im April letzten Jahres an deinem TTouch-Seminar teilgenommen. Seitdem hat sich im Zusammenleben mit unserem Hund Artus einiges verändert. Eigentlich wollte ich ohne Hund teilnehmen, da ich Artus weder mir noch den anderen Teilnehmern zumuten wollte. Als du mir dann am Telefon sagtest, dass ich den hyperaktiven Artus unbedingt mitbringen solle, war ich sehr pessimistisch, ob wir die erste Stunde des Seminars überhaupt "überleben" würden.
Als es dann losging meinte mein Mann zu mir, warum ich mir das zumuten wolle, in zwei Stunden wären wir sowieso wieder zu Hause und mit den Nerven am Ende. Vielleicht erinnerst du dich noch, was Artus für einen Zirkus veranstaltet hatte und wie er bei der Begrüßung schließlich permanent in einer Lautstärke störte, dass du so erst gar nicht beginnen wolltest. Ich dachte schon, das war's jetzt für uns wieder einmal.
Doch du meintest dann, dass du ihn wohl erst einmal versorgen müsstest, damit wir mit dem Seminar beginnen können. Ich staunte über deinen Optimismus. Am liebsten hätte ich dir gesagt, diesen Hund kann niemand zur Ruhe bringen ... Doch dann hast du ihn einfach bandagiert und siehe da, nach einer kurzen Zeit wurde er ruhiger und ruhiger und ließ sich sogar die Bandagen gefallen. Es war unglaublich! Während deines Vortrages beobachtete ich ihn ständig, da ich meinte, dass er sicher gleich wieder loslegen würde. Aber weit gefehlt, er hielt das ganze Seminar durch und ich konnte sogar in Ruhe Mittag essen.
Ich habe an diesem Tag sehr viel gelernt über die Bindung zwischen Mensch und Tier und das Körpergefühl und TTouch und fuhr völlig aufgewühlt und überglücklich nach Hause. Mein Mann war sehr erstaunt darüber, dass wir das ganze Seminar durchgehalten hatten und erzählte ihm begeistert wie es dir gelungen war, Artus zu beruhigen. Er konnte sich das alles nicht erklären und hielt das ganze für eine "Eintagsfliege". Ich hatte mir damals ein Geschirr für Artus mitgenommen, weil du mir dazu geraten hattest: es war und ist eine echte Bereicherung für uns beide.
Nun war es bei uns zu Hause damals so, dass Artus nur auf dem Flur bleiben durfte in unserer Abwesenheit, da er innerhalb kürzester Zeit alles verwüstet hatte, Tapeten zerrissen, Jacken runtergerissen Holz angenagt, Türen zerkratzt usw. Bis zu dem Zeitpunkt des Seminares hätte ich nie gedacht, dass sich daran noch einmal etwas ändern würde und war schon sehr verzweifelt. Doch das gehört jetzt vergangenen Zeiten an. Auch wenn es blöde klingt, mir stehen heute noch Tränen in den Augen, wenn ich an den ersten Mittwoch gleich nach deinem Seminar denke.
Mittwochs ist Agility angesagt. Bisher war Artus die reinste Katastrophe. Er hetzte wie ein Verrückter über den Platz, verließ den Parcours und hörte nicht, wenn ich ihn rief. Niemand wusste Rat. Ich hatte natürlich allen auf dem Platz vorher von deinem Seminar erzählt und so waren alle gespannt, denn sie kannten Artus als hyperaktiv und unkontrollierbar. Dann wurden wir von unserer Trainerin aufgerufen. Ich ging als an den Start mit klopfendem Herzen und setzte Artus vor der ersten Hürde ab: Artus setzte sich artig. Es war unglaublich, aber Artus lief diesen Parcours als wenn er es schon immer so getan hätte und beachtete genau meine Handzeichen. Er war nicht einmal aus dem Parcours herausgelaufen. Ich war völlig geplättet und konnte es kaum glauben. Die anderen jubelten und fragten, ob ich einen anderen Hund mitgebracht hätte. Auch die nächsten Durchgänge lief Artus voller Aufmerksamkeit. Es war wirklich ein kleines Wunder. Und dann kam der nächste Mittwoch und Artus war unverändert gut bei der Sache – er war einfach bei sich.
Wir beide haben seitdem richtig Spaß an diesen Mittwoch-Nachmittagen. Ich wickelte weiterhin die Bandagen und wenn ich zwischendurch mal schluderte, fiel das meiner Trainerin sofort auf und ich wurde von allen "gerügt". Doch auch zu Hause hat sich alles geändert. Durch den Erfolg mit Artus auf dem Platz war auch mein Mann mutiger geworden und entfernte sämtlich Bretter im Haus, um Artus sozusagen Tür und Tor zu öffnen. Ich war noch etwas skeptisch. Vor allem, als wir dann das Haus verließen und Artus allein zurückließen. Doch Artus enttäuschte uns nicht. Er lag bei unserer Rückkehr auf seinem Kissen und schlief - ohne etwas angestellt zu haben. So konnten wir nun endlich auch neu tapezieren und das Haus wieder so herrichten, wie es vor Artus Ankunft war. Das Leben hatte endlich wieder Qualität für uns alle bekommen. Nichtsdestotrotz ist Artus ein Power-Hund. Ich habe mich darauf eingestellt und es ist kein Problem für mich.
Wir sind alle sehr glücklich, dass der Zufall uns damals genau zum richtigen Zeitpunkt einen "Engel" geschickt hat und möchten uns deshalb auf diesem Weg noch einmal ganz herzlich für deine Hilfe bedanken. Wir wünschen dir weiterhin so viel Erfolg bei deiner Arbeit, damit auch andere Mensch-Tier-Beziehungen mehr Lebensqualität gewinnen!

 




Impressionen vom Seminar
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